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Schulöffnungen

Gesundheit muss an erster Stelle stehen

Wirksamer Gesundheits- und Infektionsschutz muss die Leitlinie für die schrittweise Öffnung der Schulen sein. Das betonte die GEW nach der heutigen (28.04.2020) Pressekonferenz von Bildungsministerin Prien zur Schulöffnung.

„Um in den Klassenräumen einigermaßen Abstand einhalten zu können, brauchen wir kleine Gruppen, und zwar in der Regel mit nicht mehr als zehn Schülerinnen und Schülern. Greifen zudem Schutz- und Hygienemaßnahme an den Schulen, können wir wieder vorsichtig mit der Schule beginnen“, sagte die GEW-Landesvorsitzende Astrid Henke in Kiel. 

Sie dämpfte gleichzeitig zu hohe Erwartungen der Eltern an die Schulen: „Trotz dem großen Engagement der Lehrerinnen und Lehrer geht eben nicht alles gleichzeitig: Digitalunterricht vorbereiten, Präsenzunterricht vorbereiten, Aufgaben verteilen oder verschicken, mit Kindern und Eltern telefonieren,  Aufgaben und Prüfungsarbeiten korrigieren. Die Belastung für die Kolleginnen und Kollegen ist enorm. Allen Eltern muss klar sein: Schule im herkömmlichen Sinne werden wir erst einmal nicht erleben.“

Schülerinnen und Schüler sollten aber in Kleingruppen Gelegenheit zum Schulbesuch bekommen. „Für uns ist wichtig, dass alle Schülerinnen und Schülern mit den Lehrkräften im Kontakt sind, ggf. auch durch Einzelgespräche oder telefonisch“, sagte Astrid Henke. Entscheidend bleibe darüber hinaus, dass den Schülerinnen und Schülern keine Nachteile entstünden und sich deren Schulzeit durch die Corona-Epidemie nicht verlängere.

Die Gewerkschafterin stimmte mit der Bildungsministerin darin überein, Schulen und Lehrkräften bei der Umsetzung der Schulöffnung Freiräume zu gewähren. Schließlich sei die jeweilige Lage von Schule zu Schule sehr unterschiedlich. Bei der Ausgestaltung müssten die Personalräte von Behörde und Schulleitungen umfassend einbezogen werden.

Die aktuelle Lage zeigt für die GEW einmal mehr, dass die Politik die digitale Ausstattung der Schulen umgehend verbessern muss. „Wir haben keine Zeit mehr, über eine bessere digitale Ausstattung der Schulen nur zu reden. Das muss jetzt endlich flott über die Bühne gehen. Jetzt, nicht erst nach den Sommerferien  brauchen Schülerinnen und Schüler, bei denen sonst die Gefahr besteht, abgehängt zu werden, Leihgeräte. Nicht alle leben in einem Elternhaus mit einer guten digitalen Ausstattung. Das jüngst verabschiedete Bundesprogramm muss entsprechend genutzt werden.“