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Abschlussklassen

Schulen in Aufruhr - Ab Montag normaler Unterricht in Abschlussklassen

Das Bildungsministerium hat die Schulen wieder einmal in Aufruhr versetzt. Am Montag soll es für die Abschlussklassen Unterricht nach Stundenplan geben. Die GEW fordert stattdessen nur Unterricht in kleinen Gruppen.

Noch im Laufe der Woche schien es so, als habe das Bildungsministerium endlich einen nachvollziehen Kurs im Umgang mit der Pandemie gefunden. Jetzt aber hat es die Schulen wieder einmal in Aufruhr versetzt. Am Montag soll es für die Abschlussklassen Unterricht nach Stundenplan geben. Konkret heißt das: An vielen Schulen werden Montagmorgen mehrere hundert Schülerinnen und Schüler in die Schulen strömen. Die GEW fordert das Bildungsministerium auf, die Pläne zu stoppen und Unterricht nur in kleinen Gruppen vorzusehen.
Die GEW-Landesvorsitzende Astrid Henke übte am Freitagnachmittag (08.01.2021) in Kiel deutliche Kritik am Bildungsministerium: „Die Vorgaben für die Abschlussklassen entsprechen in keiner Weise den Ankündigungen von Bildungsministerin Karin Prien gegenüber Landtag und Presse. Sie sind in den Schulen auch nicht umsetzbar. Und am allerschlimmsten: Sie werden dem Infektionsschutz nicht gerecht, weil viel zu viele Schülerinnen und Schüler auf einmal in die Schulen kommen werden. Wir erwarten von Bildungsministerin Karien Prien, die Pläne zu stoppen. Sie muss ihren Worten, alles zu unternehmen, um die Infektionszahlen wirklich zu senken und die Lehrkräfte zu schützen, die erforderlichen Taten folgen lassen.“
Die Bildungsministerin hatte in einem Schreiben vom 6. Januar 2021 angekündigt, dass die Schüler*innen  der Abschlussklassen Unterrichts- und Vorbereitungsangebote in den Schulen erhalten: Nun heißt es Präsenzunterricht gemäß Stundentafel. „Es ist aber nicht damit getan, Schülerinnen und Schüler auf verschiedene Räume zu verteilen und die Lehrkräfte von Raum zu Raum hetzen zu lassen. Große Lernfortschritte sind kaum zu erwarten, wenn Lehrerin Müller die halbe 10a in Raum 24 unterrichtet, während die andere Hälfte ohne Aufsicht in Raum 25  Aufgaben bearbeitet. Bezweifelt werden darf auch, dass dort Abstandsregeln und Maskenpflicht in erforderlichem Maße eingehalten werden“, so Astrid Henke.
Unterricht nach Stundenplan für die Abschussklassen bedeutet für Gemeinschaftsschulen und Gymnasien nicht Lockdown, sondern Zusammentreffen von 150 bis 400 Schülerinnen und Schülern auf engstem Raum. Hinzu kommen zwischen 30 und 100 Lehrkräfte. „Infektionsschutz sieht anders aus“, bemerkte Astrid Henke.
Die GEW-Landesvorsitzende hält es ausdrücklich für richtig, den Schülerinnen und Schülern in den Abschlussklassen Präsenzunterricht in den Prüfungsfächern zu erteilen. Das dürfe allerdings nicht zeitgleich für alle geschehen. Auch beim Umfang seien Abstriche möglich. In den Nicht-Prüfungsfächern solle die Schule auf Distanzunterricht gehen. „Das Bildungsministerium sollte die Ausgestaltung einfach in der Hand und Verantwortung der Schulen legen. Auch in den Abschlussklassen kann und muss Wechsel- und Distanzunterricht durchgeführt werden.“