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Geschlechtergerechte Sprache

Bildungsministerin Karin Prien will * auf den Index setzen

Für die GEW scheint das Vorhaben in erster Linie dem Wahlkampf geschuldet. Statt geschlechtersensible Schreibweisen in der Schule zu verbieten, sollte die Bildungsministerin lieber Regelungen schaffen, die geschlechtersensible Sprache ermöglichen.

Das Vorhaben von Bildungsministerin Karin Prien ist doch ziemlich durchsichtig. Um für ihre CDU im Wahlkampfendspurt konservative und bildungsbürgerliche Wählerschichten zu bedienen, will sie das * in den Schulen auf den Index setzen. Nach Willen der Ministerin sollen *, :,_, I als Elemente einer geschlechtersensiblen Sprache in Aufsätzen und Texten in Zukunft rot angestrichen werden. Da kommt dann auf die Lehrer*innen, pardon Lehrkräfte, einiges zu.
Generell empfehlen wir, das Thema mit Gelassenheit und nicht mit Hysterie zu diskutieren. Sprache entwickelt sich genauso wie die Gesellschaft weiter. Weder reden wir, noch schreiben wir wie zu Goethes Zeiten.
Niemand wird ernsthaft bestreiten, dass die reine Verwendung von männlichen Formen eine Missachtung von Frauen darstellt. Dominiert sprachlich das männliche Geschlecht, legt dies eine vermeintliche männliche Überlegenheit nahe.
Sprache beeinflusst auch das Bewusstsein. Wir halten es daher für richtig, sich in der Schule mit einer geschlechtergerechten Sprache auseinanderzusetzen. Das Bildungsministerium muss daher Regelungen schaffen, die eine geschlechtersensible Sprache in Aufsätzen und Texten ermöglichen und nicht verbieten. Das heißt für uns aber nicht, Grundschulkinder beim Schreibenlernen schon mit dem Gendersternchen zu konfrontieren.