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Grundschulen

Beim Ganztag muss die Qualität stimmen

Zufrieden zeigt sich die GEW über den Kompromiss zur Ganztagsbetreuung an Grundschulen. Um daraus einen Erfolg zu machen, fordert die GEW ausreichendes, gut qualifiziertes Personal, kleine Gruppen sowie gute Arbeitsbedingungen.

Foto: Shutterstock / GEW

Kiel – Zufrieden zeigt sich die Bildungsgewerkschaft GEW über den Kompromiss zwischen Bund und Ländern zur Ganztagsbetreuung an Grundschulen. „Das ist ein ganz wichtiges Signal für die Familien und für bessere Bildungschancen. Damit daraus ein Erfolg wird, muss aber auch die Qualität stimmen. Konkret: Wir brauchen ausreichendes, gut qualifiziertes Personal, kleine Gruppen sowie gute Arbeitsbedingungen. Schließlich geht es nicht nur um Betreuung, sondern um Bildung“, sagte die GEW-Landesvorsitzende Astrid Henke am Mittwoch, 8. September 2021 in Kiel. CDU/CSU und SPD hatten sich im Koalitionsvertrag auf die schrittweise Einführung eines Rechtsanspruchs auf einen Ganztags-Grundschulplatz verständigt. Jetzt haben auch die Bundesländer zugestimmt.

„Ganztag ist eine Bildungsaufgabe. Ohne ausreichendes, gut qualifiziertes Personal können die Schulen weder den Bedürfnissen von Mädchen und Jungen gerecht werden, noch kann sich die Idee des ganztägigen Lernens entfalten. Für die gemeinsame Arbeit im Ganztag in multiprofessionellen Teams benötigen wir Lehrkräfte, Erzieherinnen und Erzieher, Sozialpädagoginnen und –pädagogen sowie Fachleute aus Kultur und Sport“, umriss die GEW-Landesvorsitzende ihre Vorstellungen.

Multiprofessionelle Teams könnten das Lernen und Leben in der Grundschule am besten gemeinsam gestalten. Sie öffneten damit den bestmöglichen Weg für die Entwicklung aller Kinder. Gerade Kinder aus benachteiligten Haushalten bräuchten qualitativ hochwertige Ganztagschulangebote. Nachteile ließen sich so ausgleichen, argumentierte die Gewerkschafterin.

Angesichts langer Planungsfristen richtete Astrid Henke an Städte und Gemeinden die Aufforderung, schon jetzt mit baulichen Planungen zu beginnen. Dabei seien die Schulen von vornherein mit einzubeziehen. „Die bisherigen Räumlichkeiten reichen für einen guten Ganztag nicht aus. Ohne Anbauten, Umbauten und intelligente Raumlösungen wird es nicht gehen.“