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Abschlussprüfungen

Bei hoher Inzidenz: Abschlüsse ohne Prüfungen kein Beinbruch

Sollte sich das Infektionsgeschehen verschlimmern, wäre es kein Beinbruch, Abschlüsse wie das Abitur auch ohne Prüfung zuzuerkennen. Dafür könnten die bisher erbrachten Leistungen gewertet werden.

Foto: pixabay, CC0

Es ist gut, auf alle Eventualitäten vorbereitet zu sein. Deshalb ist die geplante Schulgesetzänderung richtig. Schulabschlüsse können jetzt im Notfall auch ohne Abschlussprüfungen vergeben werden. Das Bildungsministerium muss jedoch dafür sorgen, dass die Schülerinnen und Schüler einen vollwertigen Abschluss erhalten. Der Abschluss muss auch in allen anderen Bundesländern anerkannt werden. Wir brauchen daher eine bundesweite Lösung.

In Schleswig-Holstein sind die Schulen für Angebote für die Schülerinnen und Schüler in den Abschlussklassen geöffnet. Eine Prüfungsvorbereitung ist also möglich. Dass Vorbereitungen und Durchführungen von Prüfungen unter den Corona-Bedingungen leiden, steht auf einem ganz anderen Blatt. Das muss bei der Bewertung der Prüfungsergebnisse berücksichtigt werden. Den Schülerinnen und Schülern dürfen keine Nachteile entstehen.

Uns erscheint eine generelle Absage der Prüfungen zum jetzigen Zeitpunkt (15.01.2021) noch nicht notwendig. Das kann sich aber, je nach Infektionsgeschehen, ganz schnell ändern. Insofern ist die Position der schleswig-holsteinischen Bildungsministerin Karin Prien in dieser Frage zum heutigen Zeitpunkt nachvollziehbar.
Sollte sich die Situation, was wir natürlich alle nicht hoffen, verschlimmern, wäre es auch kein Beinbruch, etwa das Abitur und den Mittleren Abschluss auch ohne Prüfung zuzuerkennen. Dafür könnten die bisher erbrachten Leistungen gewertet werden. Diese Abschlüsse müssten dann in der Gesellschaft die gleiche Wertschätzung erfahren wie mit Prüfung. Schließlich können die Schülerinnen und Schüler nichts für die Pandemie.

Für keine gute Idee halten wir es, wie von mancher Seite vorgeschlagen, das Schuljahr auszusetzen und die Monaten hinten ran zu hängen. Das ginge eindeutig zu Lasten der Schülerinnen und Schüler. Was sollen sie denn während der Schulpause machen? Netflix schauen oder die Wand anstarren? Bei allen Problemen wegen der verschlafenen Digitalisierung und der abstürzenden Videokonferenzen halten wir Unterricht in geteilten Gruppen in Kombination mit Distanzunterricht für wesentlich geeigneter.