Tarif- und Besoldungsrunde 2023
Mehr Geld für Landesbeschäftigte im November 2024
Im November bekommen die Landesbeschäftigten in Schleswig-Holstein mehr Geld. Das ist das Ergebnis der Tarif- und Besoldungsrunde 2023 und der Aktionen zur amtsangemessenen Alimentation.
Im November bekommen die Landesbeschäftigten in Schleswig-Holstein mehr Geld. Das ist das Ergebnis der Tarif- und Besoldungsrunde 2023. Schon Anfang des Jahres erhielten Tarifbeschäftigte und Beamt*innen eine steuer- und sozialabgabenfreie Inflationsprämie in Höhe von 1.800 Euro. Von Januar 2024 bis Oktober 2024 zahlte das Land den Beschäftigten 120 Euro als monatliche Inflationsprämie. Teilzeitbeschäftigte und Versorgungsempfänger*innen erhielten die Prämie anteilig gemäß ihrer Arbeitszeit bzw. ihres Versorgungssatzes.
Im nächsten Schritt steigen nun die Gehälter der Tarifbeschäftigten und die Besoldung der Beamt*innen wie folgt:
- Im November 2024 wird die Besoldung der Landesbeamt*innen um 200 Euro und anschließend nochmal um 5,5 Prozent angehoben.
- Im November 2024 wird die Besoldung der Lehrkräfte im Vorbereitungsdienst pauschal um 150 Euro angehoben.
- Im November 2024 werden die Entgelte der Tarifbeschäftigten ebenfalls um 200 Euro angehoben.
- Im Februar 2025 erfolgt dann die nächste Erhöhung der Tarifentgelte um 5,5 Prozent.
Diese Steigerung der Besoldung und der Entgelte entspricht bei Lehrkräften in etwa einer Steigerung zwischen 9 und 11 Prozent. Das bedeutet zwischen 400 und 500 Euro mehr pro Monat im Portemonnaie.
Diese Gehaltssteigerung ist insgesamt ein großer Erfolg! Das sorgt bei den Landesbeschäftigten für eine deutliche finanzielle Entlastung, die angesichts der lang anhaltenden Inflation dringend notwendig war und ist.
Steigerungen mit gewerkschaftlichen Aktionen erreicht
Die Steigerungen sind nicht vom Himmel gefallen. Die Beschäftigten haben sie einerseits mit gewerkschaftlichen Aktionen im Rahmen der Tarif- und Besoldungsrunde errungen. Andererseits gehen sie auf den Einsatz von DGB und GEW für eine verfassungsgemäße Alimentation zurück.
Die unterschiedliche Behandlung von Tarifbeschäftigten und Beamt*innen hinterlässt aber mehr als nur einen negativen Beigeschmack. Die GEW-Mitglieder kämpfen gemeinsam und solidarisch für die Interessen aller Beschäftigten. Der unterschiedliche Status der Beamt*innen und der Tarifbeschäftigten macht das aber nicht immer einfach.
Denn einerseits…
steigen die Gehälter der Tarifbeschäftigten im November um 200 Euro – und das ist wohlverdient. Dass die Tarifbeschäftigten jedoch auf den zweiten Schritt der Erhöhung – weitere 5,5 Prozent – noch bis Februar 2025 warten müssen, ist frustrierend und nicht gerecht. Denn schließlich haben gerade die Tarifbeschäftigten bundesweit und in Schleswig-Holstein durch Aktionen und Warnstreiks das Ergebnis der Tarif- und Besoldungsrunde erkämpft. Zwar sind es von November bis Februar nur drei Monate, trotzdem lässt sich die Ungleichbehandlung gegenüber den Beamt*innen nur schwer akzeptieren. Das gilt vor allem für die tarifbeschäftigten Lehrkräfte. Schließlich behandelt das Land sie in vielen Aspekten ihrer Arbeitsbedingungen, wie z.B. der Arbeitszeit, genauso wie Beamt*innen.
Aber andererseits…
lässt sich der unterschiedliche Status eben nicht wirklich 1:1 vergleichen. Dass die Besoldung nun etwas schneller steigt als die Entgelte der Tarifbeschäftigten, liegt nicht an der finanziellen Großzügigkeit der Landesregierung. Die Erhöhung stellt vielmehr das Resultat von Protesten der Beamt*innen gemeinsam mit DGB, ver.di, GdP und der GEW dar. Im vergangenen Jahr haben sie mit tausenden Anträgen auf eine amtsangemessene Alimentation Druck auf die Landesregierung ausgeübt. Daraufhin hat die Landesregierung ein Maßnahmenpaket auf den Weg gebracht, mit dem sie, auch angesichts vergangener Kürzungen, die amtsangemessene Alimentation in Zukunft sicherstellen will.
Gemeinsam für Tarifbeschäftigte und Beamt*innen
Die Verbesserungen für Tarifbeschäftigte und Beamt*innen haben wir also durch Aktionen und gewerkschaftlichen Druck errungen. Sie sind insgesamt ein deutlicher Erfolg! Als GEW haben wir aber die Ungleichbehandlung zwischen Beamt*innen und Tarifbeschäftigten kritisiert. Wir fordern auch deshalb weitere Verbesserungen für die Tarifbeschäftigten. Die nächste Gelegenheit dafür wird spätestens die Tarif- und Besoldungsrunde der Länder im Herbst 2025 sein.
Außerhalb der Tarif- und Besoldungsrunden müssen wir uns ebenfalls Gedanken machen, wie wir Ungerechtigkeiten im Hinblick auf die zwei unterschiedlichen Anstellungsbedingungen im öffentlichen Dienst verringern wollen. Das ist dringend notwendig. Denn nur gemeinsam und solidarisch können wir als Tarifbeschäftigte und Beamt*innen (gerade auch in der GEW) für Verbesserungen für alle Landesbeschäftigten erfolgreich kämpfen!