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Tarifrunde Bund und Kommunen

Mehr Druck ist angesagt - Warnstreiks im Sozial- und Erziehungsdienst

Die Warnstreiks bei Bund und Kommunen gehen in die nächste Runde. Die Intensität steigt. Am 24. März 2023 werden auch wieder viele Beschäftigte des Sozial- und Erziehungsdienstes streiken, viele Kitas zu bleiben.

Kiel - Die Warnstreiks für die Beschäftigten von Bund und Kommunen gehen in die nächste Runde. Die Intensität steigt. Konkret heißt das: Morgen (24. März 2023) werden auch wieder viele Beschäftigte aus kommunalen Kindertagesstätten, der Schulsozialarbeit sowie dem übrigen kommunalen Sozial- und Erziehungsdienst die Arbeit niederlegen. Viele Kindertagesstätten bleiben folglich geschlossen oder arbeiten nur sehr eingeschränkt.

Neben der Gewerkschaft ver.di hat die Bildungsgewerkschaft GEW ihre Mitglieder im kommunalen Sozial- und Erziehungsdienst in vielen Teilen Schleswig-Holsteins zur Arbeitsniederlegung aufgerufen. Schwerpunkte sind Kiel und Rendsburg. In Rendsburg findet eine Demonstration mit Abschlusskundgebung vor dem Rathaus statt, auf der die GEW-Landesvorsitzende Astrid Henke sprechen wird. Im Vorfeld der dritten Verhandlungsrunde der Tarifverhandlungen in der kommenden Woche will die GEW so noch einmal den Druck auf die Arbeitgeber erhöhen.

 „Die öffentlichen Arbeitgeber haben es in der Hand. Sie haben die Wahl zwischen Konfrontation und einem gerechten Tarifabschluss. Wir fordern  nur das, was den Beschäftigten zusteht: einen Ausgleich für die hohe Inflation und eine finanzielle Anerkennung für die zunehmend schwieriger werdende Arbeit im Sozial- und Erziehungsdienst“, sagte die GEW-Landesvorsitzende Astrid Henke am Donnerstag, 23. März 2023 in Kiel.

Erzieherinnen und sozialpädagogische Assistentinnen in den Kitas litten zum Beispiel unter ständig steigenden Arbeitsbelastungen, so die Gewerkschafterin. In den anderen Arbeitsfeldern sehe es nicht besser aus. Da sei es nur recht und billig, wenigstens einen finanziellen Ausgleich zu fordern. Wegen des Fachkräftemangels müsse der öffentliche Dienst zudem auch konkurrenzfähig gegenüber anderen Arbeitgeber bleiben.

Die GEW fordert in der Tarifrunde 2023 für die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes:

  • 10,5 Prozent mehr Gehalt, mindestens 500 Euro
  • Laufzeit 12 Monate
  • 200 Euro mehr für Auszubildende und Praktikant*innen sowie dual Studierende!

Hintergrund
Die Gewerkschaften verhandeln seit dem 24. Januar 2023 mit dem Bund und der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) über eine Gehaltserhöhung für die Tarifbeschäftigten im Geltungsbereich des TVöD. In der zweiten Verhandlungsrunde, die am 22./23. Februar stattfand, haben die Arbeitgeber ein völlig inakzeptables Angebot vorgelegt.