Arbeitsbedingungen verbessern
„Die GRÜNEN stellen die Weichen richtig. Nachdem in den vergangenen Jahren der Ausbau der Kindertagesstätten im Mittelpunkt gestanden hat, ist es jetzt richtig und überfällig, erst einmal den Akzent auf eine bessere Qualität zu setzen. Für uns als Gewerkschaft heißt das natürlich, vor allem die Arbeitsbedingungen der sozialpädagogischen Fachkräfte zu verbessern“, sagte die GEW-Landesvorsitzende Astrid Henke am Freitag, 31. März 2017 in Kiel. Die von den GRÜNEN genannten Maßnahmen wie Ausweitung von Leitungs- und Vorbereitungszeiten, gesetzliche Verankerung der finanziellen Mittel für die Zweitkraft am Nachmittag und Ausbau der heilpädagogischen Förderung könnten dazu ein sinnvoller Beitrag sein.
Kindertagesstätten: Richtige Weichenstellung
Die GRÜNEN wollen mehr Geld für die Qualität in den Kitas bereitstellen. Eine gute und überfällige Idee, meint die GEW. Aber was heißt das genau?
Erzieherinnen fliehen aus dem Beruf
Wie notwendig diese Verbesserungen seien, belegte die Gewerkschafterin mit einem Hinweis auf die Ergebnisse der Studie zu Personalausfällen an Kindertagesstätten in Schleswig-Holstein aus dem vergangenen Jahr. „Die Studie zeigt klipp und klar: Viele Beschäftigte gehen am Stock. Viele Kitas arbeiten unterhalb der Mindeststandards. Krankenstände steigen. Immer mehr Erzieherinnen fliehen wegen Überlastung aus dem Beruf.“ Die durchschnittliche Verweildauer von Erzieherinnen im Beruf betrage nur noch fünf Jahre.
GEW gegen duale Ausbildung
Keine Zustimmung bei der GEW finden die GRÜNEN übrigens mit ihrem Vorschlag, Fachkräfte in Zukunft im dualen System auszubilden. „Da befürchten wir massive Qualitätsverluste in der Ausbildung. Statt über Abstriche bei der Qualität der Ausbildung nachzudenken, muss die Politik für bessere Arbeitsbedingungen sorgen, um die Kolleginnen gesund am Arbeitsplatz Kindertagesstätte zu halten“, so Astrid Henke.
Verantwortlich: Bernd Schauer, 31.03.2017