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Landeshauptstadt Kiel

Verwirrung in Kitas und Schulen über Quarantänepraxis

Nicht gut geschützt sehen sich ErzieherInnen und Lehrkräfte durch die Quarantänepraxis in der Landeshauptstadt Kiel. Unklarheit vielerorten. Die GEW hat bei Stadtrat Gerwin Stöcken Verbesserungen eingefordert.

Foto: pixabay.com, CC0
Foto: pixabay.com, CC0

Mit 70 Infizierten auf 100.000 Einwohner hat nun auch die Landeshauptstadt Kiel einen sehr hohen und bedenklichen Inzidenzwert erreicht. Immer mehr besorgte ErzieherInnen sowie Lehrkräften beklagen sich bei der GEW, weil aus ihrer Sicht der Umgang mit infizierten Kindern und Jugendlichen in der Landeshauptstadt Kiel überhaupt nicht klappt.

Die Praxis des Gesundheitsamtes erscheint ihnen absolut nicht nachvollziehbar. Zunehmend breitet sich bei ihnen Angst um ihre Gesundheit aus. GEW-Landesgeschäftsführer Bernd Schauer hat deshalb in einem Brief vom verantwortlichen Stadtrat Gerwin Stöcken „ein einheitliches, nachvollziehbares und transparentes Vorgehen des Gesundheitsamtes“ eingefordert, „das den Gesundheits- und Infektionsschutz in den mittelpunkt des Handelns rückt“. Bei Vorliegen einer Infektion soll die Kita-Gruppe oder die Schulklasse sofort in Quarantäne geschickt werden. 

Zurzeit herrscht in Kitas und Schulen völlige Unklarheit, ob und wann Schülerinnen und Schüler, aber auch Lehrkräfte und Erzieherinnen in Quarantäne geschickt werden. Diese Intransparenz führt zu Besorgnis und Verunsicherung, möglicherweise auch zu steigenden Infektionszahlen. Es macht sich immer mehr der Eindruck breit, dass auf die Gesundheit der Beschäftigten, Kinder und ihrer Angehörigen gar nicht geachtet wird.

In Kitas lässt sich das Abstandsgebot aus pädagogischen und praktischen Gründen nicht einhalten. Daher muss es wenigstens eine Selbstverständlichkeit sein, dass beim Vorliegen von Infektionen unmissverständliche Quarantäneanordnungen durch das Gesundheitsamt erfolgen.

Wegen des hohen Inzidenzwertes und des damit verbundenen Gesundheitsrisikos erwartet die GEW von Bildungsministerin Karin Prien, den Schulunterricht auf Wechselunterricht umzustellen. Damit kann das Infektionsrisiko eingegrenzt werden kann. Denn entgegen der landläufigen Auffassung hat auch die Landeshauptstadt Kiel bestätigt, dass die gestiegenen Infektionszahlen auch auf Infektionen in Schulen zurückzuführen sind.