Gemeinschaftsschulen
Rechnungshof für größere Klassen - Scharfe GEW-Kritik
Der Landesrechnungshof hat die Gemeinschaftsschulen ins Visier genommen und fordert jetzt größere Klassen. Er wirft den Schulen Fehlplanung vor. Die GEW hält dagegen: die Vorschläge verkennen die Realität an den Schulen.
„Für Lehrkräfte an Gemeinschaftsschulen ist die Aussage des Landesrechnungshofes ein Schlag ins Gesicht", kontert GEW-Co-Vorsitzende Franziska Hense. „Denn die Anforderungen an den Gemeinschaftsschulen sind riesig. Die Schüler*innenschaft dort setzt sich sehr heterogen zusammen. Das bleibt nicht ohne Konsequenzen für den Unterricht und die Arbeit der Lehrkräfte.“
Weiter lautete das Statement der GEW-Co-Vorsitzenden:
„Egal, ob PISA, IQB und nicht zuletzt die katastrophalen Mathematik-Ergebnisse bei den Prüfungen zum Mittleren Schulabschluss aus dem vergangenen Schuljahr zeigen: Es bestehen große Lücken bei der Vermittlung des Unterrichtsstoffes. Nun davon zu reden, dass Ressourcen nicht „effizient“ eingesetzt werden, sei blanker Hohn. Gerade die Gemeinschaftsschulen haben zudem mit am stärksten unter Lehrkräftemangel zu leiden. Kurzum: die Gemeinschaftsschulen brauchen bessere und keine schlechteren Bedingungen. Größere Klassen gehören auf keinen Fall dazu. Der Landesrechnungshof hat in den unseren Augen völlig den Bezug zur Realität verloren und offensichtlich keine Kenntnis über Pädagogik und Unterricht. Sowohl Finanzministerin Schneider als auch Bildungsministerin Prien tun gut daran, nicht auf den Landesrechnungshof zu hören."
Die GEW hat im Frühjahr 2024 eine Umfrage unter Gemeinschaftsschullehrkräften durchgeführt. 1178 Kolleg*innen haben sich beteiligt und Fragen zu ihren Arbeitsbedingungen an den Schulen beantwortet. Die Ergebnisse der Umfrage finden sich hier. Sie widersprechen dem Landesrechnungshof deutlich.