Zum Inhalt springen

Corona-Pandemie

GEW fordert besseren Schutz von Lehrkräften und Erzieherinnen

Vor dem Hintergrund steigender Infektionszahlen verfestigt sich bei den Beschäftigten in Schulen und Kitas der Eindruck, im Teil-Lockdown von der Politik im Stich gelassen zu werden. Die GEW macht sich für einen besseren Gesundheitsschutz stark.

Foto: Pixabay / CC0

„Bildung ist elementar. Kleine Kinder brauchen deshalb Kitas, große Kinder und Jugendliche Schulen. Wer Kitas und Schulen aber möglichst lange offen halten will, muss das pädagogische Personal wenigstens ausreichend vor Ansteckung schützen. Die Landesregierung darf die Betroffenen nicht einfach hängen lassen“, sagte Astrid Henke, Landesvorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) am Mittwoch, 4. November 2020 in Kiel.

Sie forderte Bildungsministerin Karin Prien auf, ihren eigenen Pandemieplan aus dem August in die Tat umzusetzen. Danach soll Unterricht im Schichtbetrieb stattfinden, wenn es „vermehrtes Auftreten von Infektionen im Umfeld der Schule…aber mehr als 50 Infizierte pro 100.000 Einwohner im Landkreis bzw. der kreisfreien Stadt innerhalb von 7 Tagen (gibt)“. In Schleswig-Holstein haben jetzt schon mindestens 6 Kreise oder kreisfreie Städte diesen Wert erreicht. „Es ist also höchste Zeit zum Handeln“, so die Gewerkschafterin. Auch das Robert Koch-Instituts (RKI) empfehle bei einem Inzidenzwert von 50, Klassen und Lerngruppen zu halbieren. Abstände könnten dann besser eingehalten werden. „Je kleiner die Gruppe, desto geringer das Infektionsrisiko.“

Als problematisch sieht die GEW-Landesvorsitzende die uneinheitliche Praxis der Gesundheitsämter im Land an, wann Quarantäne oder Testung angeordnet werde. „Eine  einheitliche Linie ist dringend erforderlich, um in den Schulen keine Verwirrung oder Verzögerungen zu erzeugen.“ Astrid Henke sprach sich dafür aus, Lehrkräften und Erzieherinnen FFP2-Masken bereit zu stellen. Zumindest bei Krankheitsfällen in der Schule oder Kita sollten Testungen auf das Virus ermöglicht werden. Beschäftigten mit Vorerkrankungen müsse angesichts der hohen infektionszahlen eingeräumt werden, ihren Dienst ohne direkten Kontakt mit Kindern und Jugendlichen zu versehen. Da sich die Corona bedingten Herausforderungen nur mit genügend Personal  bewältigen ließen, plädierte Astrid Henke dafür, mehr Personal einzustellen. Das betreffe sowohl für Schulen als auch für Kitas. Um dem Hygieneaufwand speziell in Kitas gerecht zu werden, müssten dort zusätzliche Reinigungskräfte eingestellt werden.