Sparhaushalt
BFS I vor dem Aus!
Aufgrund der geplanten Absenkung der Unterrichtsversorgung und zusätzlichen Einsparungen von 200 Stellen im berufsbildenden Bereich bis 2030 plant das SHIBB die Abschaffung der BFS I. Hier zeigt sich ein weiterer bildungspolitischer Kahlschlag auf Kosten der Bildungsgerechtigkeit.
Bisher konnten die berufsbildenden Schulen gemeinsam mit den allgemeinbildenden Schulen jedem Jugendlichen einen individuell zugeschnittenen, seinen Fähigkeiten und Neigungen möglichst optimal entsprechenden Bildungsweg ermöglichen. „Die Streichung der BFS I ist der völlig falsche Weg. Sie sind ein großer Dreh- und Angelpunkt für Bildungsgerechtigkeit. Dort werden die Jugendlichen aufgegangen, die an den allgemein bildenden Schulen scheitern und ihnen ermöglicht doch noch einen MSA mit einer Basisqualifikation zu erreichen.“, betont GEW-Vorsitzende Kerstin Quellmann. Dabei hatten Schwarz-Grün noch im Juni 2022 in ihrem Koalitionsvertrag verkündet: Wir sichern die Vielfältigkeit der beruflichen Bildung durch Erhalt und Stärkung der sechs Schularten. Und weiter: „Wir wollen den Übergangsbereich an den berufsbildenden Schulen evaluieren mit dem Ziel, die Quote der Abgehenden ohne Abschluss zu reduzieren.“ Die Stärkung einer Schulart sieht aus GEW-Sicht anders aus, auch hat eine Evaluation bislang nicht stattgefunden. Das Übergangssystem benötigt Konzepte und Strukturen. Eine Reform der BFS 1 erscheint sinnvoll, die ersatzlose Streichung hält die GEW für falsch. Das ist „Sparwahn“ statt „sparsam“.