Rund 80 Lehrkräfte von beruflichen und allgemeinbildenden Schulen diskutierten mit Fachleuten aus Wissenschaft und Praxis über die Herausforderungen an die berufliche Bildung.
„Die beruflichen Schulen sind in Schleswig-Holstein ein wesentlicher Pfeiler des Bildungssystems. Aber an diesem Pfeiler bröckelt der Putz, weil die Politik ihn seit Jahren, wenn nicht gar Jahrzehnten vernachlässigt“, sagte die GEW-Landesvorsitzende Astrid Henke in ihrer Begrüßungsrede. „Die Schulen kämpfen mit einem eklatanten Lehrkräftemangel. Für viele Fächer und Fachrichtungen gibt es keine ausgebildeten Bewerberinnen und Bewerber. Die Schulen stehen außerdem vor der Herausforderung, fachlich gute Ausbildung in der Fläche zu sichern und sich dem veränderten Berufswahlverhalten von Schülerinnen und Schülern zu stellen. Keine leichten Aufgaben, deren Bewältigung für die wirtschaftliche Entwicklung Schleswig-Holsteins von großer Bedeutung sind.“ Immerhin scheine die jetzige Bildungsministerin die Probleme erkannt zu haben.
Mindestens 7.000 junge Menschen befinden sich gegenwärtig im sogenannten Übergangsbereich der beruflichen Schulen. Für die GEW-Landesvorsitzende sind das „einfach viel zu viele“. „Inakzeptabel“ sei auch die Tatsache, dass rund 16 Prozent der jungen Erwachsenen zwischen 20 und 29 Jahren keinen Berufsabschluss hätten. „Wir müssen Schluss damit machen, Jugendliche von Maßnahme zu Maßnahme zu verfrachten. Stattdessen brauchen wir entsprechende Ressourcen für die frühzeitige Förderung von leistungsschwachen Kindern, am besten von der Grundschule an“, schlug Astrid Henke vor.