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Sparmaßnahmen der Landesregierung

Bei Bildung den Rotstift stecken lassen

Bei Bildung den Rotstift stecken zu lassen, fordert die Bildungsgewerkschaft GEW von der schleswig-holsteinischen Landesregierung. „Wir brauchen Investitionen, keine Kürzungen“, sagte die GEW-Landesvorsitzende Astrid Henke am 31. Mai 2023 in Kiel.

 

Kiel – Bei Bildung den Rotstift stecken zu lassen, fordert die Bildungsgewerkschaft GEW von der schleswig-holsteinischen Landesregierung. „Deutschland gibt generell zu wenig Geld für Bildung aus. Darin liegt eine wesentliche Ursache für die immer stärker werdenden Krisensymptome in den Bildungseinrichtungen. Wir brauchen also Investitionen, keine Kürzungen“, sagte die GEW-Landesvorsitzende Astrid Henke am Mittwoch, 31. Mai 2023 in Kiel. Zur Finanzierung sollten Menschen mit Spitzeneinkommen und Vermögende stärker herangezogen werden.

Mit ihren kurzfristigen Sparmaßnahmen verschlimmere die Landesregierung  die Situation, statt sie zu verbessern, bemängelte die Gewerkschafterin. „Fette Kürzungen bei der Förderung von Betreuungsangeboten an Grundschulen (von 1.650.000 Euro auf 1.000.000 Euro) und den Ausgaben für Deutsch als Zweitsprache an Berufsbildenden Schulen sind absolut fehl am Platze. Auch bei den Angeboten an Ganztagsschulen ist der Rotstift falsch angesetzt, ebenso bei den Zuschüssen zu den Unterbringungskosten für Auszubildende.“

Es sind aber nicht nur die dicken Brocken, die den Ärger der GEW hervorrufen. Die GEW-Landesvorsitzende nannte als ein Beispiel auch die Halbierung der Ausgaben beim Betrieblichen Gesundheitsmanagement an Schulen. „Wenn das Bildungsministerium diesen Haushaltsposten von 100.000 Euro auf 50.000 Euro halbiert, lautet die Botschaft an die Lehrkräfte: Eure Gesundheit war uns bisher nicht teuer (ca. 3,33 Euro pro Kopf) – und sie wird es uns in Zukunft erst recht nicht sein (1,66 Euro pro Kopf).“

Das völlige Zusammenstreichen der Mittel für die sogenannten Allianz für Lehrkräfte stieß Astrid Henke seltsam auf. Über die Ausgestaltung der Allianz lasse sich durchaus streiten, zumal die Gewerkschaften daran nicht beteiligt seien. „Sie aber nun mit gar keinem Geld mehr auszustatten? Gibt es denn keinen Lehrkräftemangel mehr? Oder hat die Kommission schon als Alibimaßnahme der Bildungsministerin gegen Lehrkräftemangel ausgedient?“, fragte Astrid Henke.