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Europa-Universität Flensburg

Mit gepackten Koffern gegen Stellenabbau

An der Universität Flensburg brodelt. Gegen drohenden massiven Stellenabbau beim wissenschaftlichen Personal demonstrierten am Mittwoch, 11.06.2025 Betroffene und Unterstützer*innen . Mit gepackten Koffern zogen sie von der Uni zum Bahnhof.

An der Europa-Universität Flensburg brodelt es. Gegen den drohenden massiven Stellenabbau beim wissenschaftlichen Personal demonstrierten am Mittwoch, 11. Juni 2025 Betroffene und Unterstützer*innen. Mit gepackten Koffern zogen sie von der Uni zum Bahnhof. Die Botschaft der Betroffenen: „“Wenn es zum Stellenabbau kommt, gibt es für uns in Flensburg keine berufliche Zukunft mehr.” Studierende, der ASTA und die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) unterstützten den Protest.  

Knapp 11 Prozent der Stellen sind oder werden in diesem Jahr beim wissenschaftlichen Personal nicht besetzt sein. Bei der Auftaktkundgebung vor dem dem Audimax kamen viele Betroffene zu Wort. Sie schilderten ihre beklemmende Situation. 

GEW-Landesgeschäftsführer Bernd Schauer forderte in seiner Rede unter großem Beifall einen sofortigen Stopp des Stellenabbaus. „Wir wollen unsere Kolleg*innen hier an der Europa-Universität Flensburg behalten. Wir wollen für sie eine berufliche Zukunft im Echten Norden. Sie sollen ihre gepackten Koffer wieder auspacken und auch in Zukunft an der Europa-Universität lehren und forschen“, so der Gewerkschafter.

Bernd Schauer stellte heraus, warum die Demonstration für die Bildungsgewerkschaft GEW im doppelten Sinne wichtig ist: „Zum einen setzt sich die GEW als Gewerkschaft natürlich für die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten im Bildungsbereich ein. Und die werden hier mit Füssen getreten. Unsere Kolleg*innen vom wissenschaftlichen Personal bangen um ihre Arbeitsplätze, weil das Land für die Hochschule nicht genügend Kohle locker macht. Das geht gar nicht! Zum anderen machen wir uns als GEW auch große Sorgen um die Qualität der Lehrkräfteausbildung in Flensburg. Wir brauchen bestmöglich und nicht schlechter ausgebildete Lehrkräfte. Die wird es aber nicht geben, wenn hier jetzt im großen Stil Stellen für Ausbildung und Forschung wegfallen.“

Der GEW-Landesgeschäftsführer sparte nicht mit Kritik an der Landesregierung: „Was die Hochschulfinanzierung betrifft, so krebst Schleswig-Holstein immer im unteren Drittel rum. Rang 13 im Ländervergleich. Nachzulesen in den Empfehlungen des Wissenschaftsrates zur Weiterentwicklung des Hochschulsystems in Schleswig-Holstein. Sogar das Land selbst räumt finanziellen Nachholbedarf ein. Taucht aber ab.“ Das sei keine verantwortungsvolle Politik für den Bildungsstandort Schleswig-Holstein. Die Landesregierung müsse mehr Geld für die Hochschulen bereitstellen - und mit den in Flensburg fehlenden vier Millonen Euro anfangen.

 

Alle Fotos: Sven Geissler