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Tarifrunde TVöD 2023

10,5 Prozent, mindestens 500 Euro mehr Gehalt

Nächste Woche startet die Tarifrunde für die Beschäftigten bei Bund und Kommunen. Die Gewerkschaften verhandeln dabei für rund 2,5 Millionen Beschäftigte, darunter auch die Beschäftigten im kommunalen Sozial- und Erziehungsdienst.

Am 24. Januar startet die Tarifrunde für die Beschäftigten bei Bund und Kommunen. Die Gewerkschaften verhandeln dabei für rund 2,5 Millionen Beschäftigte. Im Organisationbereich der GEW wird für die Beschäftigten im kommunalen Sozial- und Erziehungsdienst verhandelt, beispielsweise für Erzieher*innen, Sozialpädagogische Assistent*innen und Sozialarbeiter*innen.

Die Gewerkschaften fordern für die Beschäftigten eine Gehaltserhöhung von 10,5 Prozent, mindestens aber 500 Euro mehr Gehalt! Wegen der historisch hohen Inflation muss es eine kräftige Gehaltserhöhung für die Beschäftigten bei Bund und Kommunen geben.

Nach der Tarifrunde ist vor der Tarifrunde

Der Abschluss der letzten Tarifrunde für den kommunalen Sozial- und Erziehungsdienst liegt noch nicht so lange zurück. Wegen des Fachkräftemangels sorgten insbesondere die Regenerationstage bei der Umsetzung vor Ort für manche Probleme. Dabei dürfen wir aber nicht vergessen: die zusätzlichen freien Tage bringen den Beschäftigten in Zukunft individuelle Entlastung. Sie sind daher aus Sicht der GEW ein Erfolg!

Die letzte Tarifrunde hatte aber auch ihre Schattenseiten. Uns ist es nicht gelungen, gegenüber den Arbeitgebern eine weitere Aufwertung für Kita-Leitungen durchzusetzen. Das rief viel Unverständnis und Frustration hervor. Die Kita-Leitungen leisten Großes in Zeiten von Fachkräftemangel und Corona. Da wäre eine weitere finanzielle Aufwertung und Wertschätzung mehr als angebracht und verdient gewesen. Wir sind mit dem letzten Tarifabschluss also längst nicht am Ende unserer Forderungen angelangt. Umso wichtiger, dass wir im nächsten Jahr mit Elan in die Tarifrunde gehen. Sonst trägt die Politik die derzeitige Krise auf dem Rücken der Beschäftigten aus. Das müssen wir mit Macht verhindern. Reallohnverluste sind nicht hinnehmbar. Deswegen fordern die Gewerkschaften 10,5 %, mindestens 500 €!

Herausforderungen wachsen weiter

Der Sozial- und Erziehungsdienst steht weiterhin vor riesigen Herausforderungen. Corona ist immer noch nicht vorbei. Nach zweieinhalb Jahren Corona-Pandemie und deren gesellschaftlichen Auswirkungen brauchen viele Kinder mehr Aufmerksamkeit und intensivere Förderung. Das bekommen die Beschäftigten in Kitas, aber auch in der Schulsozialarbeit und anderen sozialen Einrichtungen täglich zu spüren. Dazu kommt die Aufnahme geflüchteter Kinder aus der Ukraine in die Bildungseinrichtungen. All das wird durch den großen Einsatz der Beschäftigten bewerkstelligt. Auf diese enormen Herausforderungen trifft nun ein großer Fachkräftemangel, vor dem die GEW schon lange gewarnt hat. In fast jeder Einrichtung fehlen Kolleg*innen. Stellen bleiben unbesetzt. Kolleg*innen fallen krank aus. Immer mehr Arbeit wird auf weniger Schultern verteilt. Das kann so nicht weiter gehen.

Profis brauchen mehr

Tagtäglich zeigt sich, welche Bedeutung die Arbeit der Menschen im Sozial- und Erziehungsdienst für unsere Gesellschaft hat. Kitas, Jugendhilfe und Sozialarbeit sind wichtige Stützen. Sie ermöglichen es, dass Menschen Beruf und Familie auch in schwierigen Zeiten miteinander vereinbaren können. Sie sind Profis - und sie brauchen mehr! Bessere Arbeitsbedingungen, aber auch eine bessere Bezahlung! Und gerade deshalb ist die nächste Tarifrunde von so großer Bedeutung!

Tarifverhandlungen starten im  Januar

Machen wir uns nichts vor: Wir stehen vor einer schwierigen Tarifrunde. Solidarität ist gefragt, um in dieser Tarifrunde ein gutes Ergebnis zu erzielen. Dafür brauchen wir auch deine Unterstützung. Denn nur gemeinsam sind wir stark!

Info: Für die Tarifrunde im öffentlichen Dienst für Bund und Kommunen sind drei Verhandlungsrunden geplant. Die Termine sind: 24. Januar, 22./23. Februar und 27. bis 29. März 2023.
Ver.di hat die Verhandlungsführerschaft für die Gewerkschaften des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB).