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Betriebliches Gesundheitsmanagement an Schulen

Mit der Einführung eines betrieblichen Gesundheitsmanagements wurde 2015 ein wichtiger Grundstein für die zukünftige Personalratsarbeit gelegt, dies unterstreicht der folgende Auszug aus der Vereinbarung deutlich. „Diese Vereinbarung legt Grundsätze und Ziele eines flächendeckenden BGM in den Behörden und Dienststellen des Landes fest. Sie bedürfen der Ausgestaltung und Umsetzung durch die Dienststellen.“ In den vorangegangenen Jahren war trotz gesetzlicher Vorgaben das Bildungsministerium kaum zu bewegen, zur Lehrergesundheit und zum Arbeits- und Gesundheitsschutz wirksame Maßnahmen zu ergreifen. Nun kann auf Grundlage der 59-er Vereinbarung die Ausgestaltung und Umsetzung des BGM  von den Personalräten vorangetrieben und begleitet werden.  Insbesondere können mit Hilfe dieser Vereinbarung folgende Bereiche der Fürsorgepflicht des Ministeriums für Schule und Berufsbildung zugeordnet und somit von den Personalräten eingefordert werden: 

  • Erstellen von Fehlzeitenstatistiken,
  • Gefährdungsbeurteilung nach § 5 Arbeitsschutzgesetz,
  • Fortbildung und Qualifizierung der Führungskräfte,
  • Betriebliches Eingliederungsmanagement (BEM),
  • Psychische Beeinträchtigungen und Erkrankungen.

Gesundheitsmanagement ist der Einstieg in Veränderungsprozesse einer Organisation, um diese zu einem gesundheitsfördernden Lebensraum zu entwickeln, indem Ressourcen gefördert und Belastungen abgebaut werden.  Dieses gilt es für den Arbeitsplatz Schule in den Vordergrund zu rücken und einzufordern! Gesundheitsmanagement in Schulen bedeutet, die Gesundheit der Lehrkräfte systematisch und zielgerichtet bei allen wichtigen Entscheidungen und in allen Bereichen der Schule zu berücksichtigen.

Eine Möglichkeit für die örtlichen Personalräte an Schulen, sich dem Gesundheitsmanagement zu nähern, ist der Einstieg über ein bestimmtes Thema, z.B. Lärmbelastung, Einrichten eines Ruhebereiches oder Strategien zur Verbesserung der Arbeitssituation. An ihm können die Prinzipien und Instrumente ausprobiert und später auf andere Themenbereiche übertragen werden. Dann gelingt es auch, die Kollegiumsgesundheit und Leistungsfähigkeit langfristig und nachhaltig zu erhalten. Das geplante und strukturierte Vorgehen ist das, was das Gesundheitsmanagement von bloßem Aktionismus unterscheidet.